Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer,
das Motto des diesjährigen Vision Zero-Gipfels lautet „Gemeinsam gegen den Krebs“. Es könnte nicht treffender für diese Veranstaltung sein. Hier kommen starke Partner zusammen, mit dem Potenzial und der Expertise, die Krebsbekämpfung weiter voranzubringen.
Denn weitere grundlegende Initiativen und Veränderungen erscheinen zwingend notwendig. Die Zeit drängt: Zum Ende dieses Jahrzehnts werden allein in Deutschland jedes Jahr schätzungsweise 600.000 Menschen neu an Krebs erkranken. Derzeit sind es noch etwa 510.000 Neuerkrankungen. Eine Steigerung innerhalb weniger Jahre, die unser Versorgungssystem vor große Herausforderungen stellen wird.
Um für diese Herausforderungen gewappnet zu sein, bedarf es starker Bündnispartner, wie sie beispielsweise in der Nationalen Dekade gegen Krebs zusammenkommen. Enges Zusammenwirken zwischen allen relevanten Akteuren in der Krebsforschung und der ständige Dialog mit diesen ist auch für die Arbeit der Deutschen Krebshilfe von immenser Bedeutung. Der Vision Zero Berlin Summit stellt in diesem Sinne ebenfalls eine wichtige Plattform für unser gemeinsames Anliegen dar: dem Krebs die rote Karte zu zeigen.
Die Deutsche Krebshilfe hat sich vor einigen Jahren dazu entschlossen, den strategischen Ausbau der Krebsprävention in Deutschland auf ihrer Agenda ganz oben anzusiedeln – von der Primär- über die Sekundär- bis zur Tertiärprävention und von der Forschung bis zur Implementierung in der Gesellschaft. Wir freuen uns daher sehr darüber, dass dieses wichtige Thema einen großen Raum beim diesjährigen Vision Zero Summit einnimmt. Denn alle Experten sind sich inzwischen einig: Die Prävention muss aufgrund ihres großen Potentials in der Krebsbekämpfung in unserem Land einen viel größeren Stellenwert erhalten als bisher.
Vor diesem Hintergrund errichten wir derzeit gemeinsam mit dem Deutschen Krebsforschungszentrum das Nationale Krebspräventionszentrum in Heidelberg. Darüber hinaus haben wir im vergangenen Jahr ein Forschungs-Schwerpunktprogramm eingerichtet, um junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für die Krebspräventionsforschung zu begeistern.
Zwei weitere Forschungsprogramme, die auf die risikoadaptierte Krebs-Früherkennung und auf risikoadaptiertes Screening abzielen, haben wir kürzlich gemeinsam und abgestimmt mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung auf den Weg gebracht. Beide Partner verfolgen damit das Ziel, zukünftig jedem Menschen aufgrund seiner Lebensstilfaktoren, seiner genetischen Vorgeschichte sowie seiner möglichen Vorerkrankungen eine risikoadaptierte Krebsfrüherkennung anbieten zu können.
Lassen Sie uns auch in Zukunft Bündnisse starker Partner nutzen, um die Krebsbekämpfung zu verstärken und die Versorgung krebskranker Menschen weiter zu verbessern. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen interessanten und erkenntnisreichen Vision Zero-Gipfel.
Gerd Nettekoven
Vorstandsvorsitzender
der Deutschen Krebshilfe